Veranstaltungshinweis

Einladung zum Straßenfest gegen Rassismus und Diskriminierung am 13. Juni ab 15:00 Uhr am Aufsessplatz

Der NSU hat (mindestens) neun MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin ermordet. In Vorra wurde unlängst eine Flüchtlingsunterkunft mit Nazi-Symbolen beschmiert und angezündet. Zuletzt brannte in Tröglitz eine Unterkunft für Asylsuchende, nachdem Rechtsradikale zuvor den Bürgermeister, der für Toleranz eingetreten war, aus dem Amt gemobbt hatten. Aber Rassismus ist längst keine Angelegenheit von Neonazis und Ultra-Konservativen mehr. Als Pegida läuft bundesweit ein Teil des Bürgertums durch die Städte und versucht, tumbe Vorurteile gegen alle, die irgendwie anders sind, zur Norm zu machen.

Wir leben in einer Zeit, in der aufgrund von Arbeitslosigkeit, Prekarisierung und Destabilisierung von Lebenslagen ein Unsicherheitsgefühl um sich greift. Perspektivlosigkeit, Zukunftsängste und Frustration führen häufig zu Rückzugs- und Abschottungstendenzen: Soziale, kulturelle oder ethnische Gruppen ziehen sich zurück und meiden Kontakt mit Menschen, die nicht der eigenen Gruppe angehören. Diese Tendenzen und Entwicklungen sind ein fruchtbarer Boden für Rassismus.

Wir wollen keine Welt, in der Vorurteile, Hass und Gewalt das friedliche, respektvolle menschliche Miteinander zerstören. Deshalb ist es notwendig, Initiative gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus zu ergreifen. Mit unserem Straßenfest: „Gegen Rassismus und Diskriminierung - Für ein besseres Zusammenleben“ wollen wir gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus, Rechtsextremismus, Islamophobie, Antisemitismus und gegen jegliche Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit setzen. Wir, das sind Vereine, Organisationen, Parteien und Institutionen, die sich für ein besseres Zusammenleben der Menschen verschiedenen Religionen, Ethnien, Sprachen und Kulturen einsetzen.

Das Straßenfest soll die Begegnungen und den Dialog zwischen Menschen verschiedener sozialer, kultureller oder ethnischer Herkunft fördern. Ebenso soll das friedliche Zusammenleben von MigrantInnen und Nicht-MigrantInnen in Nürnberg gestärkt werden.

Der Termin am 13. Juni ist bewusst gewählt. Zwei Opfer der NSU-Terrorzelle wurden im Juni in Nürnberg ermordet: am 9. Juni 2005 Ismail Yaşar und am 13. Juni 2001 Abdurrahim Özüdoğru.